Napoli August 2018

Gemeinsam mit Freunden besuchten wir fünf Tage die schöne Küstenstadt Napoli. Wir hatten ein Hotel direkt am Hafen und konnten so jeden Abend an der Strandpromenade entlang spazieren, hier herrscht reges Treiben bis in die Nacht hinein. 

Stiegen, Stiegen und noch mehr Stiegen bescherte uns der erste Tag. Wir marschierten ca. 450 Stufen rauf zum Castel Sant'Elmo. Neapel ist stufig aufgebaut, wenn man sich vom Meer in Richtung Zentrum bewegt, geht es stetig bergauf. Bei den heißen Temperaturen von ca. 30°C ist es also besonders anstregend, dennoch lohnt sich der Aufstieg allemal. Man hat einen herrlichen Ausblick über die Stadt und sieht bis zum Vesuv (Voraussetzung dafür ist natürlich ein klarer Himmel). 

Wir entschieden uns die "Artecard" zu kaufen. Das ist eine Karte für die Region Kampanien, mit der man die öffentlichen Verkehrsmittel gratis nutzen kann und außerdem freien Eintritt bei zwei Sehenswürdigkeiten erhält (diese kann man selbst wählen). Nach den beiden gratis Eintritten gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten bei denen man einen Rabatt auf den Eintritt bekommt. Für EU Bürger unter 25 gibt es außerdem teilweise vergünstigte Eintritte und die Artecard ist ebenfalls billiger. 

Am Nachmittag des ersten Tages führen wir noch mit dem Zug zum Herkulaneum. Wenn man bei der Station Ercolano Svaci aussteigt sind es noch ein paar hundert Meter bis zur Attraktion. Hier lösten wir den ersten freien Eintritt ein und besichtigten die Ausgrabung. Der Vesuv thront im Hintergrund über die Stadt. 
Es konnten viele Gemäuer wieder ausgegraben werden, auch Gegenstände wie Töpfe oder Tische sieht man vereinzelt. Wir spazierten durch verschiedene Tempel, Thermen, Häuser und begutachteten unter anderem erhaltene Wandmalereien und Mosaike. Es konnte nur ein Teil der alten Stadt wieder geborgen werden.
Nach der halben Besichtigung zog ein Gewitter direkt hinter dem Vesuv auf und es begann zu regnen und zu donnern. So schnell wie das Gewitter allerdings gekommen war, verzog es sich dann aber auch wieder und wir konnten die Tour in Ruhe fortführen. Ganz am Ende findet man Leichen in Kellergewölben, die Leute hatten sich vor Angst damals dorthin zurückgezogen, leider blieben sie beim Vulkanausbruch dennoch nicht verschont und starben. Die Skelette kann man heute noch sehen. 


Pompeji ist ca. eine dreiviertel Stunde Zugfahrt von Napoli entfernt (Station Pompeji Scavi - Zug Circumvesuviana, genau wie der Zug zum Herkulaneum). Das heißt für uns war klar, nach dem Herkulaneum nun auch das bekannte Pompeji zu besuchen. Früh morgens (also um ca. 8 Uhr) machten wir uns auf dem Weg. Auch hier ist es so, dass man zu Fuß vom Bahnhof in kurzer Zeit bei der Ausgrabungsstätte ist. Mit der Artecard kommt man in die gleiche Schlange wie die Leute die vorab oder online Tickets kaufen. Diese Schlange ist kürzer als jene für die Besucher ohne Karten, dennoch mussten wir kurze Zeit anstehen.
Pompeji ist sehr viel größer als Herkulaneum. Es ist beeindruckend wie gut erhalten die Gemäuer sind und dass diese wieder ausgegraben werden konnten.

Man trifft hier wesentlich mehr Leute als im Herkulaneum, es sind wahnsinnig viele Besucher unterwegs. Leider hat dies manchmal den Nachteil, dass die Gruppen Wege blockieren, oder man Attraktionen nicht so gut sieht oder überhaupt darauf verzichtet es anzusehen. Bei dem bekannten Bordell war die Schlange so lange, dass wir entschieden haben uns nicht anzustellen, einige Kreuzfahrtgruppen sind angestanden, sodass wir sehr lange warten hätten müssen, bis wir überhaupt in die Nähe des Hauses gekommen wären.

In Pompeji gibt es ebenfalls jede Menge Häuser, Basilika, Tempel, Mosaike, alte Gegenstände wie Kochtöpfe, Vasen usw. welche gefunden wurden. Wir marschierten 3,5 Stunden durch die Anlage. Zu Beginn kann man sich bei der Info eine Karte abholen, hier gibt es 4 vorgeschlagene Routen mit verschiedenen Zeitangaben (bis zu 7 Stunden), wir sind allerdings unseren eigenen Weg gegangen. Besonders beeindruckend dabei war das Stadion und auch die Gipsabdrücke der Menschenkörper. Man kann bei einigen tatsächlich Gesichtszüge erkennen. Um die Mittagszeit bzw. frühen Nachmittag treffen immer mehr Leute ein, ich würde euch also raten so früh wie möglich mit eurer Tour in Pompeji zu starten. In Pompeji gibt es Trinkbrunnen bei dem man sich seine Wasserflaschen außerdem wieder anfüllen kann. 
Sollte man sich zwischen Herkulaneum und Pompeji entscheiden müssen würde ich euch das Herkulaneum empfehlen. Es ist wesentlich kleiner bzw. "kompakter" und es gibt weniger Gedränge, sodass man in Ruhe alles ansehen kann.


Für uns ging es nach Pompeji weiter zum Vesuv. Für meinen Freund und mich war klar, dass wir auch noch den Vesuv hochwandern möchten. Von Pompeji gibt es einen Bus, der von der Zugstation Pompeji Svaci wegfährt. Man kann die Tickets im Bus kaufen und die Fahrt dauert etwa 45 Minuten. Der Bus fährt so weit wie möglich und das letzte Stück muss man zu Fuß zurücklegen. Wir hatten das Pech, dass kurz nach Aufbruch erneut ein Gewitter aufzog und es zu regnen und donnern begann. Trotzdem entschieden wir uns dafür nicht umzukehren und bis ganz nach oben zu wandern. Die Strecke ist nicht so weit, sodass wir in einer dreiviertel Stunde oben angekommen waren und den Ausblick und Anblick genießen konnten. Man kann in den Krater hineinsehen und sich vorstellen mit welcher Wucht die Ausbrüche erfolgt sein mussten. 
Nachdem es ständig regnete war die Fahrt retour ein bisschen chaotisch. Leider gab es keine Verbindung direkt nach Neapel, sodass wir wieder zurück nach Pompeji fahren mussten. Es gibt auch ein Zeitfenster von 1 h 50 Minuten in der kein Bus vom Vesuv Richtung Neapel fährt, natürlich haben wir gerade dieses Zeitfenster erwischt. Ich würde euch also raten, dass ihr euch die Bus Zeiten vorher genau anseht. 

Den letzten Tag verbrachten wir nochmals in Napoli. Wir schlenderten durch die Gassen und buchten eine Katakomben Tour. Der Guide war zwar nicht sonderlich motiviert,
dennoch war es ziemlich spannend und auch angenehm kühl. Wir spazierten durch die verschiedenen Gänge unterhalb der Stadt, einer davon war sogar nur 50 cm breit und es gab kein Licht, sodass wir in diesem Gang mit LED Kerzen ausgerüstet wurden. Für Leute die an Klaustrophobie leiden ist diese Tour also nicht wirklich empfehlenswert. Wir besuchten außerdem dem Piazza del Plebiscito und die Galleria Umberto. Hier findet man hauptsächlich Geschäfte. Am Boden der Galleria gibt es wunderschöne Sternzeichen Mosaike. 

Wer zum Schwimmen nach Neapel kommt ist hier eher falsch. Wir haben nur zwei kleine Strandzugänge gesichtet und diese waren stets voll (es haben ca. 15 Leute Platz haben, also sie sind sehr schnell voll).
Eines der Besten Dinge an Napoli (wenn nicht sogar das Beste) ist die Pizza. Die Tomatencreme auf der Pizza schmeckt einmalig und es gibt Pizzen ohne Tomatencreme, also welche mit weißem Boden - in Österreich wäre das undenkbar. 
Alle Ausflüge haben wir selbst organisiert und keine Touren gebucht und es hat super geklappt, man kann sich also sehr viel Geld sparen, wenn man die Region auf eigene Faust erkundet. 

Castel Sant'Elmo
Ausblick bis zum Vesuv

Castel Sant'Elmo
Neapel

Herkulaneum - Blick auf den Vesuv
Herkulaneum

Herkulaneum
Herkulaneum

Herkulaneum - Taverne

Herkulaneum - Therme

Herkulaneum

Herkulaneum

Herkulaneum - Wandmalerei

Herkulaneum

Herkulaneum 
Neapel - Castel dell'ovo

Pompeji

Pompeji - erhaltenes Mosaik

Pompeji

Pompeji - Wandmalerei
Pompeji- Stadion

Pompeji
Pompeji - Basilika
Pompeji
Vesuvio - Blick in den Krater
Ausblick vom Vesuv

Vesuvio

Weg zum Vesuv

Vesuv
Piazza del Plebiscito

Mosaik Galleria Umberto

Katakomben Gang
Katakomben


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